Anteil der Bürgermeisterinnen stagniert

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Frauen sind in Österreichs Politik immer noch unterrepräsentiert. Während rund ein Drittel der Mandate in der Bundesregierung, in den Landtagen und im Nationalrat weiblich ist, beträgt der Anteil der weiblichen Ortschefs weiterhin nur 5,3 Prozent.

Österreich wartet immer noch auf die erste Bundespräsidentin oder die erste Kanzlerin. Auch in der Bundesregierung sind nur sechs von 14 Regierungsmitgliedern weiblich. Zählt man die Staatssekretäre dazu, so verringert sich der weibliche Anteil auf nur ein Drittel.

Nationalrat: Frauenanteil nichtmal bei einem Drittel

Auch der Nationalrat ist vorwiegend männlich: Von den 183 Mandaten werden nur 52 von Frauen (28,4 Prozent) besetzt. Einzig die Grünen schaffen es, die Geschlechtergerechtigkeit auch bei der Mandatverteilung umzusetzen. Die SPÖ folgt gleich hinter den Grünen mit einem Anteil von 37,5 Prozent, dahinter die ÖVP mit 25,5 Prozent. Die Schlusslichter in der Repräsentation von Frauen sind die FPÖ mit 16 Prozent und das BZÖ mit mageren 15 Prozent. Im Bundesrat liegt der Anteil der Frauen mit 29 Prozent nur leicht über dem Nationalrat.

Leichter Aufwärtstrend bei Landtagen

In den Landtagen ist die Situation etwas besser. Hier sind 143 von insgesamt 448 Landtagsabgeordneten weiblich. Das entspricht einem Frauenanteil von 31,9 Prozent. Hier lässt sich aufgrund der vier stattgefundenen Landtagswahlen ein leichter Aufwärtstrend erkennen. Mit Salzburg gibt es nun gemeinsam mit Vorarlberg zwei Bundesländer, die eine Frau als Landtagspräsidentin haben. Nachdem Gabi Burgstaller in Salzburg abgewählt wurde, sind alle Landeshauptleute nun männlich. In den Landesregierungen ist ein Drittel (24 von 72) weiblich besetzt.

Sinkender Frauenanteil im Europäischen Parlament

Auf europäischer Ebene lassen sich bei den österreichischen Mitgliedern im Europäischen Parlament zumindest sechs Frauen finden. Das entspricht 31,6 Prozent. Unmittelbar nach der Wahl zum Europäischen Parlament im Jahr 2009 lag der Anteil der Frauen noch bei 41,2 Prozent. In der Zwischenzeit ist jedoch eine Frau durch einen Mann ersetzt worden und bei der Aufstockung der Mandatszahl von 17 auf 19 wurden nur Männer berücksichtigt.

Jeder 20. Bürgermeisterjob von Frauen besetzt

Alles andere als vorbildlich ist die Quote der Frauen in den Gemeindestuben. Nur 125 Frauen bekleiden derzeit das Bürgermeisteramt österreichweit. Bei insgesamt 2.354 Gemeinden ergibt das einen Anteil von nur 5,3 Prozent. Den höchsten Anteil - bei insgesamt leicht steigender Tendenz - hat Niederösterreich mit 7,3 Prozent, Schlusslicht ist Kärnten mit nur 2,3 Prozent Bürgermeisterinnen.

Nur eine einzige Landeshauptstadt, nämlich Innsbruck, wird von einer Bürgermeisterin geleitet. Bei den Stadtgemeinden über 20.000 Einwohnern wird auch nur eine, nämlich Amstetten, von einer Frau geführt. Generell lässt sich erkennen, dass es Frauen eher in kleineren Gemeinden an die Spitze schaffen, denn auch nur 15 der 125 Bürgermeisterinnen - und damit nur zwölf Prozent - leiten eine Stadtgemeinde.

Nur 20 Prozent Frauen in den Gemeinderäten?

Bei den Gemeinderäten lassen sich keine genauen Aussagen treffen, da es keine Übersicht diesbezüglich gibt. Für die Landeshauptstädte Salzburg, Innsbruck und Graz lässt sich jedoch sagen, dass der Frauenanteil über 40 Prozent liegt. In Linz, Klagenfurt und Bregenz liegt er zwischen 30 und 40 Prozent und in den anderen Landeshauptstädten Eisenstadt und St. Pölten zwischen 20 und 30 Prozent. Für die kleineren und mittleren Gemeinden wird der Anteil der weiblichen Gemeinderäte auf durchschnittlich weniger als 20 Prozent geschätzt.

Fotocredit: © Helmut Blaha/Gemeinde Scharnitz

08.07.2013