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47.000 pflegebedürftige Menschen werden derzeit in Niederösterreich betreut. 2030 werden es eineinhalb mal so viel sein, 2050 sogar mehr als doppelt so viele. Die finanziellen und personellen Herausforderungen, die sich durch die massive Erhöhung des Pflegebedarfs ergeben, könnten durch den stärkeren Ausbau mobiler Dienste abgefedert werden. Das ergibt eine aktuelle Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO). „Pflege zuhause entspricht nicht nur dem eindeutigen Wunsch der Niederösterreicher/innen, eine stärkere Investition in die mobile Pflege wirkt sich langfristig gesehen auch positiv auf Kosten und Personalbedarf aus“, betont LAbg. Bgm. Michaela Hinterholzer, Präsidentin des Hilfswerks Niederösterreich. „Die Zukunft der Pflege kann daher nur im gezielten und innovativen Ausbau der mobilen Dienste liegen.“
Die WIFO-Studie
Die österreichweite Studie wurde vom Hilfswerk Österreich in Auftrag gegeben. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie ein Pflegesystem in Österreich aufgestellt sein muss, um den künftigen Herausforderungen begegnen zu können. Die künftigen Nachfrage- und Kostensteigerungen von Pflegedienstleistungen wurden dabei in vier unterschiedlichen Szenarien berechnet. Das Hauptszenario: Am derzeitigen Versorgungsmix wird nichts geändert, die prozentuelle Verteilung der betreuten Personen bleibt annähernd so wie jetzt (45 % Pflege ausschließlich durch Angehörige, 32 % mobile Betreuung durch professionelle Dienste, 16 % stationäre Betreuung, 5 % 24-Stunden-Betreuung, 2 % teilstationär/Tageszentren). Demnach steigen die Pflegekosten in Niederösterreich von derzeit 257 Mio. Euro auf 481 Mio. Euro im Jahr 2030 und auf 1,2 Mrd. Euro im Jahr 2050. „Die Ausgabenanstiege, die uns bevorstehen, wenn der Status Quo des Pflegesystems beibehalten wird, verdeutlichen die Dringlichkeit einer ganzheitlichen und langfristigen Pflegestrategie“, betont Studienautorin Dr. Ulrike Famira-Mühlberger vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung. Fazit: Wird der Anteil der betreuten Personen in der stationären Pflege um 10 Prozent erhöht, würde dies die Nettoausgaben für alle Dienste um weitere 31,8 Mio. Euro im Jahr 2030 steigern. Wird dagegen der Anteil der durch mobile Dienste betreuten Personen um 10 Prozent erhöht, sinken die gesamten Nettoausgaben um 51,2 Mio. Euro im Jahr 2030 im Vergleich zum Hauptszenario. „Für uns zeigen die Ergebnisse, dass der ‚Masterplan Pflege‘ und der starke Fokus der Bundesregierung auf die Pflege zuhause ein richtiger Schritt und eigentlich die einzige zukunftsfähige Alternative ist“, bekräftigt Michaela Hinterholzer und formuliert notwendige Maßnahmen: „Bei aller notwendigen Vielfalt in der Versorgungslandschaft treten wir für einen gezielten Ausbau der mobilen Dienste ein, für eine Erhöhung des Pflegegeldes mit Zuschlägen für Demenz- und psychiatrische Erkrankungen sowie für eine Stärkung der pflegenden Angehörigen“, so Michaela Hinterholzer.
Ohne Personal keine Pflege
Im mobilen Bereich wir bereits massiv nach Pflegenachwuchs gesucht: „Die Personalknappheit im Pflegebereich ist da und wird uns so schnell auch nicht verlassen“, betont Hilfswerk-Pflegedirektorin Gabriela Goll. „Dafür setzen wir auch gezielte Initiativen, z.B. durch neue berufsbegleitende Ausbildungsmodelle oder verbesserte Möglichkeiten für Quer- und Wiedereinsteiger.“
28.02.2019
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