Alle zwei Jahre wird der World
Mayor, also der oder die beste Bürgermeister/in der Welt ermittelt.
Heuer sind nur Frauen nominiert, um ihre Präsenz in der Kommunalpolitik
zu erhöhen. Erfahren Sie hier, wie Sie mitmachen und voten können.
In der eigenen Gemeinde würde viele von
"ihrer" Bürgermeisterin oder "ihrem" Bürgermeister behaupten, dass
diese/r der oder die weltbeste ist. Bei der Wahl zum "World Mayor" kann
dies auch objektiv bewiesen werden. Allerdings gibt es heuer eine
Besonderheit.
Nur Frauen nominiert
Seit 2003 wird der Preis, der vor allem
außerordentliche Leistungen von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern
würdigt, verliehen. Die ersten drei Jahre jährlich, seit 2006 alle zwei
Jahre.
Dieses Jahr gibt es allerdings eine gravierende
Änderung: Es sind ausschließlich Frauen nominiert und das aus gutem
Grund. Wie eine Studie der City Mayors Foundation herausfand, liegt der
weltweite Anteil an weiblichen Bürgermeisterinnen lediglich bei 20
Prozent. Auch der Anteil weiblicher Gemeinderäte ist mit 30 bis 35
Prozent nur sehr gering. Das zeigt auch ein Blick auf Österreichs
Statistik: Im März 2018 gab es 160 Frauen im Bürgermeistersessel und
somit einen Anteil von 7,6 Prozent.
Die City Mayors Foundation, bei der es sich um eine
internationale, unabhängige und nicht-kommerzielle Organisation handelt,
möchte damit auf Geschlechter-Ungleichheit aufmerksam machen und mehr
Frauen für Ämter in der Kommunalpolitik begeistern und motivieren.
Fast keine weiblichen Gewinner
Die Unterrepräsentation der Frauen zeigt sich auch
an den Gewinnern des World Mayor-Awards, der in den letzten Jahren fast
ausschließlich an Männer ging. Lediglich zwei Frauen finden sich unter
den Gewinnern: 2005 gewann Dora Bakoyannis aus Athen und drei Jahre
später Helen Zille aus Kapstadt. Grund dafür ist neben dem noch immer
dominierenden Gesellschaftsbild auch, dass Frauen ihr Potenzial nicht
immer erkennen beziehungsweise sich selbst unterschätzen.
Dieses Jahr wird es aber mit Sicherheit eine
Gewinnerin geben, momentan sind 43 Frauen aus Nord- und Südamerika,
Europa, Asien, Australien und Afrika nominiert. Fast die Mehrheit der
Nominierten, nämlich 20, kommt aus Europa. Auch eine Österreicherin ist
mit dabei: Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer hat
Chancen auf den Sieg. Weitere Nominierte sind beispielsweise die
Bürgermeisterin von Prag, Adriana Krnacova, die Bürgermeisterin von
Paris, Anne Hidalgo und die Bürgermeisterin von Zürich, Corine Mauch.
Online für Favoritin abstimmen
Die Liste der Nominierten ist aber keineswegs eine
abgeschlossene, noch bis Sommer 2018 können weitere Nominierungen
eingereicht werden. Vorschläge kann dabei jeder auf der Webseite der
Organisation abgeben. Es kann aber auch für die bereits Nominierten
abgestimmt werden. Den Link dazu finden Sie in der Box neben diesem
Text.
Das Wahlsystem ist durchaus innovativ und verlangt
mehr, als auf eine interaktive Schaltfläche zu klicken. Die Wahl oder
der Vorschlag für eine Nominierung muss begründet werden, dabei sollte
auf die Auswahlkriterien, die von der Organisation aufgestellt wurden,
geachtet werden. Zu diesen zählen unter anderem der politische Weitblick
in finanziellen, wirtschaftlichen und geschäftlichen Angelegenheiten
sowie die Fähigkeit, sich für alle Anliegen der Bürger gleichwertig
einzusetzen.
Wer gewinnt entscheidet am Ende die Organisation
City Mayor, hinter denen ein internationales Netzwerk an Journalisten
und Ökonomen steht. Die Gewinnerin wird im Jänner 2019 bekanntgegeben
und erhält neben dem internationalen Ansehen und Lob für ihre Arbeit
auch eine Trophäe.