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Vergleicht man die österreichweite Entwicklung der Zuwanderung und Abwanderung mit den einzelnen Gemeinden, so ergibt sich ein recht besorgniserregendes Bild: Die Mehrheit der Gemeinden ist 2011 nicht genug gewachsen, um 2012 Ertragsanteile in der gleichen Höhe zu erhalten.
Durchschnittlich verzeichnete Österreich 2011 einen Bevölkerungszuwachs von 0,4 Prozent. Da die Bevölkerungszählung seit der Abschaffung der Volkszählung nicht mehr alle zehn Jahre durchgeführt wird, sondern nun jährlich die neuesten Bevölkerungszahlen zur Verfügung stehen, haben Abwanderung und Zuwanderung auch unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzen der Gemeinden.
Das Wachstum von über oder unter 0,4 Prozent innerhalb eines Jahres dient den Gemeinden als Richtschnur, ob sie mit mehr oder weniger Ertragsanteilen rechnen können. Das bedeutet: Entwickelt sich eine Gemeinde unter dem bundesweiten Bevölkerungswachstum, so verliert eine Gemeinde bereits an Ertragsanteilen. Das einzige Bundesland, das gleich viele Gemeinden über der Wachstumsgrenze von 0,4 Prozent wie darunter hat, ist Salzburg. Hier stehen 60 Gemeinden mit einem Wachstum unter 0,4 Prozent 59 Gemeinden mit einem Wachstum über diesem Wert gegenüber. Auch Vorarlberg und Tirol zählen hier noch zu jenen Gemeinden, in denen sich das Verhältnis ungefähr die Waage hält.
Große Unterschiede in restlichen Bundesländern
Im Burgenland beträgt die Anzahl der Gemeinden, die über dem Bevölkerungswachstum von 0,4 Prozent liegen, 74 Gemeinden - 97 Gemeinden liegen jedoch darunter. Noch größer sind die Unterschiede in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark. In Oberösterreich dürfen beispielsweise 172 Gemeinden mit einem Wachstum der Ertragsanteile rechnen, 272 Ortschefs werden Einbußen hinnehmen müssen.
Die meisten Gemeinden, die unter 0,4 Prozent gewachsen sind, liegen jedoch in Kärnten: Nur 28 von 132 Kärntner Gemeinden werden mit einem Steigen ihrer Einnahmen kalkulieren können - die restlichen Gemeinden werden im Jahr 2012 weniger Ertragsanteile erhalten.
Wie viele Gemeinden liegen über der 0,4 Prozent Richtschnur, wie viele drunter?
Der Blick auf den Zehnjahresvergleich lohnt sich
Da jedoch im Einjahresvergleich die Zahl der Zuwanderungs- und der Abwanderungsgemeinden stark schwanken kann, lohnt sich ein Blick auf den Zehnjahresvergleich zwischen 2002 und 2012 um einen Trend erkennen zu können. Da dieser für die Entwicklung der Ertragsanteile für 2012 keine Auswirkung mehr hat, ist es hier besser, auf die reinen Plus oder Minus vor den Prozentbereichen zu schauen.
Im Langzeitvergleich entschärft sich das triste Bild der Bevölkerungsentwicklung wieder etwas. Von 2002 bis 2012 hatten nämlich nur Kärnten und die Steiermark um einiges mehr Abwanderungs- wie Zuwanderungsgemeinden. Die restlichen Gemeinden in Niederösterreich, Oberösterreich oder Vorarlberg konnten großteils über die letzten zehn Jahre an Einwohnern zulegen. Das Ergebnis in der Steiermark und Kärnten ist jedoch recht besorgniserregend: In Kärnten gibt es demnach 99 Abwanderungs- und nur 33 Zuwanderungsgemeinden; in der Steiermark stehen 342 Abwanderungsgemeinden, 194 Zuwanderungsgemeinden gegenüber. Sechs steirische Gemeinden konnten ihre Einwohner über die letzten zehn Jahre auf dem gleichen Stand halten.
Österreichweit gibt es dennoch von 2002 bis 2012 1.261 Gemeinden, deren Bevölkerungszahl gestiegen ist, in 13 Gemeinden ist sie gleich geblieben und in 1.082 sind die Einwohnerzahlen in den letzten zehn Jahren geschrumpft.
In welchem Bundesland gibt es 2002 bis 2012 wie viele Zu- oder Abwanderungsgemeinden?
10.06.2012
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