Bund, Land und Gemeinden fixieren Maßnahmenpaket gegen Grundwasserproblem

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Außergewöhnliche hohe Grundwasserstände führen derzeit in mehreren Regionen Ostösterreichs zu erheblichen Schäden an Gebäuden durch überschwemmte Keller. Hauptbetroffen sind in Niederösterreich das Tullnerfeld, das Marchfeld und Teile des südlichen Wiener Beckens.
Alleine in Niederösterreich sind rd. 1.100 Keller betroffen Bundesminister Niki Berlakovich, Niederösterreichs Landesrat Stephan Pernkopf und GVV-Präsident Alfred Riedl haben nun für NÖ ein umfangreiches Maßnahmenpaket in Ausmaß von € 16,6 Mio. fixiert, um die Situation zu verbessern und die Betroffenen zu unterstützen.

Ursache für die hohen Grundwasserstände sind die weit überdurchschnittlichen Niederschläge der letzten Jahre. Mit Ausnahme von 2003 lagen die jährlichen Regenmengen seit 2002 immer über dem langjährigen Durchschnitt. Besonders gravierend waren 2009 und der bisherige Verlauf von 2010. So wurde etwa im Tullnerfeld schon zur Jahresmitte die sonst übliche Jahresmenge an Regen verzeichnet. Ähnliche Grundwasserstände wie derzeit gab es im Tullnerfeld zuletzt Mitte der 1960er-Jahre; im Marchfeld lagen sie damals sogar noch rd. 1,0 bis 1,5 m über den derzeitigen Werten.

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Berlakovich, Pernkopf und Riedl haben nun ein umfangreiches Maßnahmenpaket fixiert, um die betroffenen Gemeinden bzw. Hausbesitzer zu unterstützen. Projektträger der Maßnahmen sind Gemeinden oder Gemeindeverbände. Kernpunkte sind großräumige Pumpmaßnahmen, wie sie derzeit bereits im Tullnerfeld laufen. Das Land Niederösterreich wird die Gemeinden bei den dafür nötigen Planungen sowie bei den Anschaffungen für Pumpen und Rohrleitungen unterstützen.

Weiters sollen Gräben und Gerinne geräumt und tiefer gelegt werden, um das Abfließen des Wassers zu verbessern. Für solche Maßnahmen wurde eine Drittelfinanzierung von Bund, Land und Gemeinden vereinbart. Schließlich erhöht das Land Niederösterreich die Mittel aus der NÖ Wohnförderung für nachträgliche Abdichtungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden. Demnach werden bis zu 50% (max. €15.000,--) der Abdichtungskosten vom Land übernommen.

Dafür bietet das Land auch eine kostenlose Beratung durch Baufachleute des Landes und der Landesinnung Bau der Wirtschaftskammer vor Ort an, um zu entscheiden, ob im Einzelfall eine Sanierung im Keller möglich ist oder ein Verlegen in ein Ersatznebengebäude sinnvoll. In Summe sieht das Paket Maßnahmen in Höhe von 16,6 Millionen Euro vor. Bund und Land stellen dafür zusätzlich 10,15 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre zur Verfügung.

22.09.2010