Feuerwehren NÖ: Geräte gemeinsam nutzen

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Die Feuerwehren in NÖ sind im Umbruch: Durch eine Expertengruppe soll die Mindestausrüstungsverordnung (MAV) erneuert werden und sich an verschiedenen Faktoren in der Gemeinde orientieren. Künftig wird vor allem die Kooperation großgeschrieben - Am Plan steht die intensive Zusammenarbeit und gemeinsame Nutzung von Geräten.

In jeder Gemeinde wird durch die Mindestausrüstungsverordnung (MAV) bestimmt, wie viele Fahrzeuge eine Feuerwehr besitzen muss. Da diese Richtlinie jedoch schon sehr veraltet ist, plant man in Niederösterreich viele Neuerungen bei den Vorgaben. Großes Einsparungspotential ist vor allem bei der gemeinsamen Nutzung von großen Fahrzeugen und Geräten vorhanden. Dieses Potential soll laut dem zuständigen Landesrat Dr. Stephan Pernkopf ausgeschöpft werden.

Verstaubte MAV

Die MAV stammt noch aus dem Jahr 1943 und wurde seitdem nur in den 60er Jahren nennenswert verändert. Zwar wird sie auch alle paar Jahre ein wenig modifiziert, an der Grundaussage der Verordnung wurde jedoch nichts geändert. Dass sich die Kommunen in mehr als 65 Jahren jedoch stark verändert haben, liegt auf der Hand. Die alleinige Bedarfsorientierung an der Anzahl der Häuser und Einwohner festzumachen, genügt heute nicht mehr. Deshalb wird an einem neuen Bewertungssystem gearbeitet, mit deren Hilfe man auf gesellschaftliche und bauliche Veränderungen reagieren kann. Mit dem Punkt Anzahl von Brandeinsätzen und technischen Einsätzen, soll auch aus vergangenen Jahren und Ereignissen gelernt werden. Als Grundlage dienten hierfür Studien. Ein überraschendes Ergebnis ist, dass nur fünf Prozent aller Einsätze auf Brandbekämpfung und gleich 67 Prozent auf technische Einsätze entfallen.

Von Verkehrsnutzung, Hochwasser und Flächennutzung

Elf Kategorien sollen im Entwurf ermöglichen, dass die Situation der lokalen Feuerwehr korrekt eingeschätzt werden kann. Neben den dort ansässigen Bürgern und der Art und Anzahl der Gebäude, sind äußere Umstände sehr wichtig. Welche Verkehrswege gibt es, wie wird die Gemeindefläche genutzt, wie ist die geographische Lage oder ob eine Hochwassergefahr besteht, sind zentrale Fragen.

Neue Einsatzfahrzeuge regional verwendet

Die Kategorie "Anzahl der Tanklöschfahrzeuge im Umkreis von zehn Kilometern" verrät bereits, dass der Fokus in der Zukunft vor allem auf der Zusammenarbeit beruht. Landesrat Pernkopf stellt hierzu klar: "Es soll niemandem etwas weggenommen, sondern die Strukturen sinnvoll gestärkt werden." Das bedeutet unter anderem, dass bei einer Neuanschaffung eines großen Gerätes, mehrere Gemeinden zusammenarbeiten und vor allem die Bedürfnisse einer Region im Zentrum stehen sollen. Zunächst müssen Gemeinden und Feuerwehren ein gemeinsames bedarfsorientiertes Stationierungskonzept der Einsatzfahrzeuge erstellen. Der tatsächliche Plan wird von einem Gremium ausgearbeitet und mit Land und Gemeinden verhandelt.

26.11.2010