Gemeindevertreter kontra TS Lugar

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„Herr Lugar und sein Team Stronach sollten sich zuerst einmal informieren, bevor sie irgendwelche unqualifizierten Äußerungen zu unseren niederösterreichischen Gemeinden äußern“, sagen die GVV Präsidenten Alfred Riedl und Rupert Dworak auf die Verwaltungsreformpläne für Gemeinden des Stronach-Spitzenkandidaten.

Niederösterreich hat seine Gemeindestrukturreform bereits in den 70er Jahren vollzogen. Heute ist das Maß aller Dinge die Kooperation. Und die gilt es jetzt auch noch weiter zu verstärken“, so die GVV-Chefs.

„Die Gemeinden sind die einzige Gebietskörperschaft mit den geringsten Schulden und den meisten Aufgaben. Wir wissen, dass die Gemeinden verantwortungsbewusst, sparsam und effizient arbeiten und wirtschaften – auch in schwierigen Zeiten, das muss uns erst einmal jemand nachmachen“, so die GVV-Chefs.

Und was die Verwaltung der Gemeinden betrifft, können wir Herrn Lugar gerne Nachhilfe geben: „Aktuelle Studien belegen deutlich, dass beispielsweise die Verwaltungskosten in größeren Gemeinden doppelt bis dreimal so hoch sind, als in kleinen Gemeinden“, so die GVV-Chefs.

Auch die Anzahl der Mitarbeiter und die Personalkosten steigen mit der Gemeindegröße: 

Gemeinden mit einer Größe von bis zu 2.500 Einwohnern beschäftigen im Durchschnitt acht Mitarbeiter/innen pro 1.000 Einwohner. Je größer die Einwohnerzahl einer Gemeinde ist, desto höher steigt dieser Wert an. Gemeinden zwischen 10.000 und 20.000 Einwohner beschäftigen durchschnittlich schon 15 Mitarbeiter/je 1.000 Einwohner. „Das zeigt ganz deutlich, dass der Kontakt zum Bürger in kleineren Gemeinden viel besser und daher auch die Freiwilligenarbeit stärker ausgeprägt ist“, so Riedl.

Und bei den Ausgaben für Personal verhält es sich nicht anders: Während in kleinen Gemeinden nur 299 Euro pro Einwohner und Jahr für Personal ausgegeben werden, sind es in Gemeinden zwischen 20.000 und 50.000 EW schon durchschnittlich 765 Euro pro Einwohner und Jahr.

„Da soll noch einmal jemand von Kosteneinsparungen durch Gemeindezusammenlegungen sprechen“, sagt Rupert Dworak.

 

Kooperation statt Zusammenlegung

Stattdessen setzt Niederösterreich verstärkt auf Kooperationen unter den Gemeinden – und das bereits seit Jahrzehnten. „Wir  kennen keine Gemeinde, die nicht mindestens in fünf verschiedenen Verbänden mit anderen Gemeinden zusammenarbeitet“, wissen Riedl und Dworak aus Erfahrung. Derzeit gibt es österreichweit rund 1500 Gemeindeverbände, in denen die Gemeinden in Verwaltungsgemeinschaften zusammenarbeiten und budgetentlastende Kooperationen unterhalten.

Riedl und Dworak: Gemeindezusammenlegungen wird es bei uns in Niederösterreich nicht geben, außer sie sind freiwillig und gewünscht. Stattdessen setzen wir auf verstärkte Zusammenarbeit auf allen Ebenen.

Und wenn sich das Team Stronach Sorgen macht, keine Bürgermeister mehr zu finden, müssen wir feststellen, dass das Team Stronach österreichweit keinen einzigen Bürgermeister stellt. Das heißt, diese Sorge ist unbegründet.“

Foto GVV

10.09.2013