120 Millionen Euro stellt die
EU mit der Initative Wifi4EU für die Errichtung von WLAN-Hotspots in
Gemeinden bis 2019 zur Verfügung. Doch wem bringt ein kostenloses
WLAN-Netzwerk etwas?
Dass die Digitalisierung und das Bedürfnis
ständig online zu sein, immer wichtiger werden, zeigt aktuell das
Projekt Wifi4EU. Die EU-Kommission will damit Gemeinden kostenlose
öffentliche WLAN-Hotspots ermöglichen und gleichzeitig den digitalen
Binnenmarkt ausbauen. Diese Hotspots sollen in kommunalen Einrichtungen,
wie zum Beispiel in Rathäusern, Schulen, Parks, Krankenhäusern und
öffentlichen Plätzen entstehen.
Um sich für diese Fördergelder zu registrieren, ist eine Anmeldung seit 20. März 2018 im dafür eingerichteten Online-Portal www.wifi4EU.eu
möglich. Wie groß das Interesse daran ist, zeigt bereits die Zahl der
eingegangenen Anmeldungen, 8.790 waren es allein in der ersten Woche.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst
Die erste Anmeldephase läuft noch bis15. Mai.
Gemeinden können sich dann für einen sogenannten "Voucher", also einen
Gutschein für die Anschaffung und Installation der benötigten Geräte, im
Wert von 15.000 Euro registrieren. Bei der zweiten Phase, der
Antragsstellung, gilt das Motto "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst".
Schnell sein zahlt sich also aus. Auch die Installationsfirmen müssen
sich dafür registrieren und deshalb schon im vorhinein bekannt sein.
Finanzielle Unterstützung sollen vor allem jene
Gemeinden erhalten, in denen es noch keine privaten oder öffentliche
Angebote ähnlicher Qualität gibt. Damit eine geografische Ausgewogenheit
garantiert ist, werden in jedem teilnehmenden Land 15 Förderungen
garantiert.
Chancen der Digitalisierung nutzen
Doch wieso sollte man sich als Gemeinde überhaupt
die Mühe machen und einen Hotspot aus eigener Tasche warten und
erhalten? Das ist nämlich nicht in der EU-Förderung inbegriffen,
lediglich die Anschaffung wird bezahlt. Eine weitere Voraussetzung ist,
dass diese Kosten mindestens drei Jahre von der Gemeinde getragen werden
müssen.
"Profitieren werden von dem WLAN-Angebot vor allem
internationale Gäste, die Einheimischen haben ja fast ausnahmslos alle
einen Internetanschluss", sagt Franz Steinegger, Bürgermeister in
Grundlsee. Der kleine Ort im Salzkammergut ist vor allem im Sommer ein
beliebtes Reiseziel und Tourismusmagnet. "Daher finde ich den Netzausbau
sehr wichtig. Es ist gleichzeitig auch Werbung für unsere Gegend, wenn
die Touristen ihre Urlaubsfotos mit der Welt teilen", erklärt Steinegger
seinen Standpunkt.