Hochwasseraktionen linderten viel Leid

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Mit dem Themenschwerpunkt "Hochwasser", wurden auf Kommunalnet viele Hilfsangebote verbreitet. Durch großes Engagement von Institutionen und Helfern, konnte das Leid der Menschen in den betroffenen Regionen etwas gelindert werden.

 

Über Kommunalnet wurden mehrere Hilfsaktionen angeboten und vorgestellt. Der ORF kümmerte sich um den Erholungsbedarf von Betroffenen und Helfern von drei betroffenen Bundesländern, das AMS vermittelte kostenlos Hilfskräfte für niederösterreichische Gemeinden. Viele österreichische Gemeinden waren stark vom Hochwasser 2013 betroffen. Dabei wurden Trinkwasserbrunnen mit Sand, Erde aber auch mit Fäkalkeimen und Öl unterspült. Um den Menschen in den betroffenen Gemeinden in Niederösterreich eine finanzielle Belastung zu ersparen und die Wasserversorgung rasch wiederherzustellen, hat die Abteilung Wasserwirtschaft WA2 in Zusammenarbeit mit der NUA Umweltanalytik GmbH eine kostenlose Erprobung des Brunnenwassers organisiert.

168 Brunnen auf dem Prüfstand

Mit Hilfe der Gemeinden, die betroffene Brunnenbesitzer informiert, anschließend eine Liste derer erstellt und an die Energie- und Umweltagentur NÖ (eNu) versandt haben, war die kostenlose Hochwasseraktion überhaupt erst möglich. Die Aktion galt nur für vom Hochwasser überflutete Hausbrunnen für Trinkwasserzwecke, die keinen Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung haben. "Die Rückmeldungen einiger Gemeinden kamen sehr schnell, andere haben etwas länger gebraucht, da jede Gemeinde eigene Sammeltermine hatte. Nach einem Monat waren die Listen komplett", erzählt Maria Lackner, die die Hochwasseraktion der eNu betreute. "Ich war beeindruckt von der tollen Kooperation mit den Gemeinden und von dem großen Engagement unserer Mitarbeiter und der NUA Umweltanalytik GmbH. Die Leute haben teilweise ihre Urlaube verschoben, um helfen zu können", freut sich Lackner.

Insgesamt wurden in 15 Gemeinden 168 Trinkwasserbrunnen von Juni bis August 2013 begutachtet. Um die Information an die Gemeinden, den Erstkontakt mit Betroffenen, das Erstellen der Brunnenprotokollen und die Bereitstellung von in manchen Fällen notwendigen Chemikalien zur einmaligen Brunnendesinfektion, kümmerten sich die Mitarbeiter der eNu. Diese entnahmen teilweise auch Proben des Wassers. Für den Großteil der Probennahmen und für die gesamte Analytik des Brunnenwassers ist die NUA Umweltanalytik GmbH zuständig. Die Entnahme der einzelnen Proben ist in machen Gemeinden noch im Gange. Die Brunnendesinfektion muss drei Wochen einwirken, erst dann kann getestet werden. "Anfang September sollten alle Testresultate gesammelt und die Aktion abgeschlossen sein", so Lackner.

Überprüfung von Hausbrunnen auch weiterhin kostengünstig möglich

Außerhalb der Aktion des Hochwassersommers 2013 bietet die eNu eine kostengünstige Überprüfung von privaten Hausbrunnen an. Da zehn Prozent aller Menschen in Niederösterreich ihr Trinkwasser aus hauseigenen Brunnen oder Quellen beziehen, ist dieses Angebot sinnvoll für alle, die nach dem Hochwasser auf Nummer sicher gehen wollen. Um eine Aufnahme von potenziellen Krankheitserregern durch das Trinkwasser zu verhindern, ist eine solche Probennahme sehr zu empfehlen. Die chemisch-bakteriologische Untersuchung für alle nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossenen Haushalte kostet einmalig 180 Euro.

ORF ermöglichte "Ferien vom Hochwasser"

Wie auf Kommunalnet berichtet, starteten die ORF Landesstudios Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg die Aktion "Ferien vom Hochwasser", die Betroffenen und Helfern einen kostenlosen Urlaub in einem Salzburger Hotel möglich machte. Um an dem einzigartigen Angebot teilzunehmen, mussten sich Interessierte nur den Schadensfall oder die geleiste Hilfe in der Heimatgemeinde bestätigen lassen.

Elfie Geiblinger, Programmchefin des ORF Radio Salzburg resümiert: "Insgesamt haben 744 Menschen die Aktion genutzt, davon mehr Betroffene als Helfer. Die Leute waren sehr dankbar. Das Echo war teilweise richtig rührend." Von den 744 Erholungssuchenden kamen ganze 455 aus Oberösterreich, 223 aus Niederösterreich und 60 aus Salzburg. Sogar aus Deutschland hat man sechs betroffene Bürger aufgenommen. Am stärksten hat die oberösterreichische Gemeinde Goldwörth das ORF-Angebot genutzt. Mit 202 Menschen machten sie fast ein Viertel aller Hochwasser-Urlauber aus. Geiblinger erklärt sich den Spitzenreiter so: "Die Menschen haben sich dort gegenseitig von der ORF-Aktion erzählt. Durch Mundpropaganda hat sich das Wissen um das Angebot schnell verbreitet. Außerdem zeigte sich Goldwörth selbst sehr engagiert und organisierte Veranstaltungen und Vergünstigungen für Betroffene."

Kostenlose Hilfskräfte für Gemeinden vom AMS

In Niederösterreich reagierte das Arbeitsmarktservice schnell auf den Notstand der Menschen und vermittelte Hilfskräfte für die Unterstützung bei Aufräumarbeiten. Das Land und das AMS teilten sich die Kosten zu je 50 Prozent auf, wodurch für Gemeinden keine Kosten entstanden. Beteiligen konnten sich alle beim AMS als arbeitslos gemeldete Personen. Diese wurden vom Verein "Jugend und Arbeit" in Dienst genommen und den Gemeinden für die Dauer der Beseitigung der Hochwasserschäden vor Ort zur Verfügung gestellt.

Laut Martina Fischlmayr vom AMS haben insgesamt 176 arbeitslose Niederösterreicher an der Hilfsaktion teilgenommen. Davon waren manche bis zu zwei Monate beschäftigt, einige sind noch bis Ende August im Einsatz. "Die Schwerpunktgemeinden waren Marbach, Korneuburg und Emmersdorf. Alles in allem konnten wir 25 niederösterreichische Gemeinden mit Helfern versorgen", so Fischlmayr. Somit kann auch die Hilfeleistung des AMS als großer Erfolg im Kampf gegen die Hochwasserschäden verzeichnet werden.

Fotocredit:© D. Seebacher

29.08.2013