"Ja" zu Gemeindekooperationen, klare Absage an Zwangszusammenlegungen

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„Alle Kennzahlen zeigen uns, dass es gerade die kleinen Gemeinden sind, die sehr sparsam und effizient wirtschaften“, so GVV-Chef Alfred Riedl im Vorfeld des 56. Österreichischen Gemeindetages, der heuer in Lech am Arlberg vom 10. bis 11. September 2009 stattfinden wird und für den sich rund 2.000 Kommunalpolitiker/innen aus ganz Österreich angemeldet haben.

"Je größer eine Gemeinde, desto höher sind Ausgaben pro Einwohner"

„In nahezu allen Bereichen zeigt sich, dass die österreichische Gemeindestruktur ideal ist“, so Riedl. „So wenden etwa Gemeinden unter 5.000 Einwohner in Relation zu größeren Gemeinden erheblich weniger Geld für Personal und Verwaltung auf. Die Personalausgaben pro Einwohner sind in kleineren Gemeinden bei rund 60 Prozent des österreichweiten Schnittes“, so Riedl. „Je größer eine Gemeinde ist, desto höher sind die Ausgaben pro Einwohner für die Verwaltung und das Personal.“ Konkret wenden Gemeinden zwischen 10.000 und 20.000 Einwohnern schon mehr als 120 Prozent des Österreich-Schnittes (=100 Prozent) für Personal auf. „Bei Gemeinden zwischen 20.000 und 50.000 Einwohner steigt dieser Wert schon auf rund 170 Prozent des Österreich-Schnittes“, so der GVV-Chef.

Bürger zeigen sich zufrieden mit Arbeit in Gemeinden

 Oft werde auch vergessen, dass die Gemeinden – zum Teil schon seit vielen Jahrzehnten – in jenen Bereichen, in denen es Sinn mache, sehr eng mit umliegenden Gemeinden kooperieren würden. „Ich kenne kaum Gemeinden, die die Wasserver- und -entsorgung alleine durchführen, das funktioniert alles über gemeinsame Verbände. Ähnlich ist es bei der Müllentsorgung“, weiß Alfred Riedl. „Sämtliche Umfragen der letzten Jahre zeigen, dass die Zufriedenheit der Bürger/innen mit der Arbeit in den Gemeinden im Vergleich zur Bundes- und Landesebene überdurchschnittlich hoch ist“, so Riedl. „Gerade die Kleinheit und Vielfalt der Gemeinden ermöglicht das Eingehen auf konkrete Bedürfnisse der Menschen“, sagt Alfred Riedl. „Wir haben ständig ausländische Delegationen bei uns, die das österreichische System kopieren wollen, weil es so gut funktioniert.“

"Ja" zu interkommunaler Zusammenarbeit, "Nein" zu unfreiwilligen Zusammenlegungen

Für den Gemeindebund und den GVV heiße dies: „Ein klares Ja zur interkommunalen Zusammenarbeit, aber ein ebenso vehementes Nein zu unfreiwilligen Zusammenlegungen von Gemeinden“, sagt Alfred Riedl, der sich auch klar zur Notwendigkeit einer Verwaltungsreform bekannte. „Die Verwaltungsreform beginnt im Kleinen, hier sind die Gemeinden zur Mitarbeit bereit. Davor müsste man allerdings über eine umfangreiche Aufgabenreform reden. Bevor man nicht klar definiert, wer welche Aufgaben zu erledigen hat, ist es schwierig über Einsparungen in der Verwaltung zu diskutieren“, so der GVV-Chef abschließend.

08.09.2009