Moser/Pressl: „Dienst für Österreich jedem jungen Staatsbürger zumutbar“

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Im Rahmen der 7. Kommunalen Sommergespräche in Bad Aussee diskutierten Gemeindevertreter aus ganz Österreich, wie soziale Leistungen und Katastrophenschutzleistungen in Zukunft abgesichert werden könnten. Die Vertreter des VP-Gemeindevertreterverbandes aus Niederösterreich brachten dazu massiv ihre Forderung ein, dass nur ein „Dienst für Österreich“, den jeder Staatsbürger in jungen Jahren erbringen sollte, das geeignete Mittel sei.

Auch Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer sieht das so: „Gerade die Ereignisse der letzten Tage zeigen, wie wichtig ein funktionierender Katastrophenschutz ist, für den das Bundesheer und seine Grundwehrdiener Garanten sind.“ Wenn man schon daran denke, die Wehrpflicht abzuschaffen, dann müsse es adäquaten Ersatz in den Bereichen Katastrophenschutz und Zivildienst geben, so Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer dazu.

Ein zeitlich begrenzter Dienst für junge Menschen sei in einem Sozialstaat wie Österreich durchaus zumutbar und gesellschaftlich wichtig, so der Gemeindebund-Präsident.

Konkret fordern die Gemeindevertreter einen verpflichtenden Dienst im Umfang von mindestens sechs – idealerweise acht Monaten. Denn „wenn die Wehrpflicht fallen würde, dann gibt es von heute auf morgen auch keine Zivildiener mehr, die zur Aufrechterhaltung vieler staatlicher Leistungen unentbehrlich sind“, so Mödlhammer.

„Einfach die Wehrpflicht nur abzuschaffen, würde die Menschen direkt und wieder einmal die Gemeinden massiv treffen“, so LAbg. Bgm. Karl Moser und Bgm. DI Johannes Pressl aus Niederösterreich. Weil eben Zivildiener derzeit in vielen Einrichtungen in Gemeinden (Rettung, Krankentransport, Pflege, Betreuung) ihren Dienst versehen. Ohne Zivildiener bzw. Sozialdienstleistende könnten diese Einrichtungen sofort zusperren oder wir müssten Sie mit dem Geld der Steuerzahler über die Runden bringen, werden die Auswirkungen einer Wehrpflichtabschaffung auch aus dem benachbarten Deutschland immer deutlicher.

Ein verpflichtender Dienst ist "nicht zu viel verlangt"

Auch gesellschaftlich hält Mödlhammer einen verpflichtenden sozialen Dienst für richtig. „In einem stark ausgebauten Wohlfahrtsstaat wie Österreich ist es nicht zu viel verlangt, wenn Menschen von der Gesellschaft nicht immer nur nehmen, sondern auch etwas geben.“ Für zahlreiche Einrichtungen im Freiwilligenbereich seien Zivil- oder Sozialdienst zudem eine Überlebensfrage. „Zwei Drittel der Helfer, die dauerhaft in Rettungsorganisationen freiwillig arbeiten, haben diese Tätigkeit im Rahmen ihres Zivildienstes kennen und schätzen gelernt. Das beweist, wie wichtig diese Form der Verpflichtung und des Engagements auch für die nachfolgende Freiwilligentätigkeit ist.“


03.08.2012