Oeds Ortschef: "Die Jungen finden die Media-Markt-Werbung lässig

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Oeds Ortschef: "Die Jungen finden die Media-Markt-Werbung lässig

Die Gemeinde Oed in Niederösterreich kam durch die aktuelle Media-Markt-Werbung in der es zu den besten Sendezeiten heißt: "Ich bin doch nicht OED" zu zwiegespaltener Berühmtheit. Kommunalnet hat nachgefragt, wie diese Werbung in der Gemeinde aufgenommen wurde.

Gemeinden sind beliebt. Das zeigt auch die aktuelle Werbung des Elektronikhändlers "Media Markt" in der eine virtuelle Gemeinde Oed mit Ortsschild kreiert wurde. Die fünf jungen Einwohner von Oed wollen in der Werbung ihr Leben mit den neuesten Elektronikprodukten spannender machen. Die Idee stammt von der Werbefirma Dirnberger de Felice Grüber und wurde unter der Regie von Michael Ostrowski umgesetzt.

Keine rechtliche Handhabe

Das Problem ist nur, dass es die Gemeinde in Wirklichkeit gibt: Sie heißt Oed-Öhling und liegt in Niederösterreich. Über die steigende Aufmerksamkeit freut sich Bürgermeister Josef Dirnberger nicht, wie er gegenüber Kommunalnet erzählt: "Wir wurden nicht vorher gefragt, ob man den Namen verwenden darf. Da die Gemeinde in dem Spot schlecht dargestellt wird, haben wir darauf reagiert und uns bei der Firma Media Markt gemeldet. Doch die haben uns nur gesagt, dass es mehrere Oed in Österreich gibt, und wir deshalb nichts dagegen tun können, dass mit dem Ortsschild Werbung gemacht wird."

Tatsächlich gibt es in Österreich rund zehn Ortsteile, die Oed heißen. Und die Werbung ist so gemacht, dass nicht explizit erwähnt wird, dass es sich dabei um die Gemeinde Oed-Öhling handelt. Das macht die rechtliche Handhabe gegen diese Werbung schwierig. Laut dem Gemeindevertreterverband der ÖVP Niederösterreich liegt kein unbefugter Namensgebrauch vor, eine Unterlassungsklage oder eine einstweilige Verfügung hätten wenige Chancen auf Erfolg, weil dem immer die Kunstfreiheit gegenüber stehen würde.

Da scheiden sich die Geister

Nicht jeder der 1.800 Einwohner in der Gemeinde ärgert sich über die Werbung, weiß Dirnberger: "Die Jungen finden das eher lässig. Die Älteren, so wie ich, ärgern sich darüber. Aber ich wurde oft drauf angesprochen." Eines ist auf jeden Fall sicher: In Oed ist es nicht öd. "Oed ist ein liebes Nest, in dem es sich gut leben lässt", wird etwa Kaufmann Christian Müller im Kurier zitiert. Die Bewohner müssen auch nicht in veralteten Wohnbauten leben, sondern moderner Wohnbau prägt das Ortsbild der Gemeinde nahe Amstetten.

Woher kommt eigentlich der Gemeindename?

Der Name leitet sich aus einem mittelalterlichen Begriff für Hochebene her. "Oed ist wahrscheinlich der höchste Punkt zwischen Linz und St. Pölten", weiß Dirnberger.

27.12.2013