Österreichs Gemeinden treten schnell in die Pedale

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Auf dem Prüfstand: Österreichs Gemeinden wurden bei dem Wettbewerb "Fahrradfreundliche Gemeinde" auf ihre Maßnahmen für einen gut funktionierenden Fahrradverkehr getestet. Die Sieger aus den ersten fünf Bundesländern stehen nun fest und werden prämiert.

Ob Stahlross oder Drahtesel: Das Fahrrad besticht durch seine Qualitäten als umweltfreundliches, sportliches Fortbewegungsmittel. Bereits im Zeitraum von 1989 bis 1998 wurden die ersten fahrradfreundlichen Gemeinden gekürt. Die Anforderungen an die Gemeinden haben sich seit damals verändert, innovative Ideen und Lösungen sind im neuen Jahrtausend gefragt. Der Wettbewerb "Fahrradfreundliche Gemeinde" zeichnet österreichische Gemeinden und Städte aus, die durch ein besonders hohes Engagement in diesem Bereich auf sich aufmerksam machen. Für die Gewinner der Bundesländer Vorarlberg, Oberösterreich, Kärnten, Niederösterreich und Salzburg fanden bereits im Juli Preisverleihungen statt, in Wien folgt die Veranstaltung Ende August, für Tirol, Burgenland und Steiermark ist sie für den kommenden Herbst geplant. Bewertet wurden die Radinfrastruktur, sowie die Organisation und Förderung eines sicheren Radverkehrs, Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, die Umsetzung baulicher Maßnahmen, ein gut funktionierender Radverleih und vieles mehr.

Best Practice an der Donau

Tulln an der Donau ist die "Fahrradfreundlichste Gemeinde 2012 in Niederösterreich", die Gemeinden und Städte Laa an der Thaya, Mank, St. Pölten, Schwechat und Spillern erhielten das Prädikat "Fahrradfreundliche Gemeinde". Überzeugt hat Tulln die Jury durch eine gut ausgebaute Radinfrastruktur, sowie den geplanten Ausbau: "Wir verfolgen das langjährige Konzept, dass jeder Punkt in Tulln fast schneller mit dem Rad, als mit dem Auto erreichbar sein soll. Obwohl wir bereits jetzt ein sehr dichtes Radwegenetz haben, sollen vorhandene "Lücken" in Zukunft noch geschlossen werden", berichtet der Tullner Bürgermeister Peter Eisenschenk stolz. Mit den Förderungen beim Kauf eines Fahrradanhängers und der Möglichkeit für Gemeindemitarbeiter eine Ausbildung zum Mobilitätsberater zu absolvieren, sticht die Gemeinde hervor. Ebenso im Bereich der Bewusstseinsbildung passiert so einiges in Tulln: "Wir veranstalten schon seit sieben Jahren jährlich einen Radtag, bei dem die Straßen gesperrt werden und wir eine gemeinschaftliche Rundfahrt durch die Stadt unternehmen", meint Eisenschenk, "und überhaupt ist das Rad in allen unseren wesentlichen Planungen immer gegenwärtig!"

Das Rad als Steckenpferd

Auch die Bundesländer Vorarlberg, Oberösterreich, Kärnten und Salzburg glänzten mit ihren Gemeinden. In Vorarlberg, dem Land, mit dem höchsten Anteil an Radfahrer/innen, gewann Wolfurt als fahrradfreundlichste Gemeinde, Bregenz, Feldkirch, Hard und Lustenau wurden als fahrradfreundliche Gemeinden prämiert. Für Oberösterreich siegte Gallneukirchen mit innovativen Lösungen, wie einer Aufladestation für E-Bikes, einer Self-Service-Station, und Projekten zur Bewusstseinsbildung, wie dem "Kilometersammeln" oder dem "Radfrühling". Enns, Linz, Munderfing, Ottensheim und Perg wurden erhielten ebenfalls eine Auszeichnung für ihre Fahrradfreundlichkeit. Auch in Kärnten legt man seit Jahren großen Wert auf eine gut ausgebaute Radinfrastruktur, da man sich der Umweltfreundlichkeit und dem touristischen Mehrwert des Fortbewegungsmittels bewusst ist. Krumpendorf am Wörthersee ist die "Nummer Eins", Hermagor, Klagenfurt, Köttmannsdorf, Villach und Völkermarkt konnten ebenfalls überzeugen. In Salzburg gewann die e5- und Klimaschutz-Gemeinde Bischofshofen mit ihrer umweltfreundlichen Verkehrsplanung, die Gemeinden Eugendorf, Mattsee, Mittersill und Neumarkt am Wallersee wurden ebenfalls ausgezeichnet.

Rund ums Rad

Die Teilnahme zum Wettbewerb erfolgte mittels Online-Fragebogen, der sich schnell und einfach ausfüllen und abschicken ließ. Die Gemeinden konnten auch die besten Fotos ihrer fahrradfreundlichen Aktionen festhalten und einreichen. Eine Jury, bestehend aus AUVA, ARBÖ, ÖAMTC, Österreichischer Gemeindebund, Österreichischer Städtebund, Landesregierung, dem Kuratorium für Verkehrssicherheit und der Verwaltung des jeweiligen Bundeslands, wählte daraufhin die Siegergemeinden aus. Hohes Engagement wird belohnt: Neben einer Urkunde und einer gratis Mobilitätsberatung durch erfahrene Expert/innen, winkt allen prämierten Gemeinden die Überreichung der Tafel "Fahrradfreundlichste Gemeinde" bzw. "Fahrradfreundliche Gemeinde".

26.07.2012