"Politischer Kuhhandel am Rücken der Gemeinden"

Achtung: dieser Eintrag ist nicht mehr aktuell!

Überaus kritisch sehen Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut Mödlhammer sowie Gemeindebund Vizepräsident und Präsident des GVV der VP NÖ Bgm. Riedl die heute bekannt gewordenen Reformvorschläge für die Prüfungskompetenz des Rechnungshofes für Gemeinden: „Wir haben überhaupt nichts gegen Prüfungen, weil die Gemeinden nichts zu verbergen haben."

"Dass aber weiterhin Mehrfachprüfungen durch die Kontrollausschüsse in der Gemeinde, die Gemeindeaufsicht, die Landesrechnungshöfe, den Bundesrechnungshof und teilweise auch durch die Bezirksverwaltungsbehörden möglich sind, ist unverständlich, ein bürokratischer Wahnsinn und sicherlich kein Beitrag zur Verwaltungsreform“, so Mödlhammer und Riedl.

Anschlag auf Gemeindeautonomie
Grundsätzlich hielt Mödlhammer fest, dass es sich bei diesem Gesetzesentwurf um einen beispiellosen und verfassungsrechtlich bedenklichen Anschlag auf die Gemeindeautonomie handle. „Hier mischen sich zwei Ebenen - nämlich Bund und Länder - in die verfassungsrechtlichen Kernkompetenzen der Gemeinden ein. Das ist bislang noch nie vorgekommen.“

Ärgerlich sei auch, dass es mit Ausnahme der Einwohnerzahl künftig keinerlei sachliche Kriterien für eine Überprüfung durch den Rechnungshof geben solle. „Das wird weder eine vorbeugende, noch eine abschreckende Wirkung haben“, so Mödlhammer. „Damit geht die ursprüngliche Intention dieser Reform verloren.“

23.06.2010