Schuldenstand der Gemeinden steigt

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In einer brandaktuellen Publikation hat die Statistik Austria die Schuldenstände der öffentlichen Hand mit Stand vom 30. Juni 2010 veröffentlicht. Ergebnis: Die Verschuldung der Gemeinden steigt prozentuell stärker als jene der anderen Gebietskörperschaften. Die vielen zusätzlichen Aufgaben fordern also ihren Preis. Umso dringender ist die künftige Finanzierung der Pflege.

Mit 30. Juni 2010 betrug die Staatsverschuldung nach neuesten Berechnungen der Statistik Austria 194,3 Milliarden Euro oder 69,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Damit lag sie um 4,9 Milliarden Euro über dem Quartalswert des Vorjahres und entspricht einem Anstieg von 1,4 % des BIP. Von der Art der Verschuldung entfielen 168,4 Mrd. Euro auf Anleihen und 25,9 Mrd. Euro auf Kredite.

Gemeinde-Schulden stiegen um 777 Mio. Euro
Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Schuldenstand des Staates um insgesamt 4,2 Prozent bzw. 7,764 Mrd. Euro. Nach einzelnen Gebietskörperschaften betrachtet ergab sich die stärkste relative Steigerung bei den Sozialversicherungsträgern mit 31,2 % bzw. 520 Mio. Euro. Die zweitstärkste Veränderung war im Gemeindesektor zu beobachten, in dem die Verschuldung um 12,4 % bzw. 777 Mio. Euro wuchs. Die geringste Steigerung fand sich bei den Bundesländern mit 2,1 % bzw. 259 Mio. Euro. Der Bundessektor lag mit 3,7 % Steigerung bzw. 6,209 Mrd. Euro leicht unter der Wachstumsrate des öffentlichen Schuldenstandes insgesamt.

Die endgültigen Daten für das Rechnungsjahr 2009 zeigen auch starke Anstiege des Maastricht-Defizites der Gebietskörperschaften. Das öffentliche Defizit der Republik Österreich vergrößerte sich 2009 um rund 8,3 Mrd. Euro auf 9,6 Mrd. Euro, das waren 3,5 % des BIP. Im Jahr davor (also 2008) hatte es nur ein Maastricht-Defizit in Höhe von 1,3 Mrd. Euro bzw. 0,5 % des BIP gegeben.

28.10.2010