Vorreiterrolle der Gemeinden zeigt Wirkung

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Amstettens Gemeinden sind nicht nur Vorreiter bei der Findung neuer Kooperationsmöglichkeiten, sondern auch bei der Photovoltaik. Den Energie-Trend-Preis des GVU Amstetten erhielten 2013 Hollenstein und Ardagger.

 

Es sind nicht nur Großanlagen, die die Energiewende herbeiführen, sondern auch viele Einzelinitiativen. In diesem Sinne zeichnete der Umweltverband Amstetten am Weltumwelttag, dem 5. Juni 2013, jene Gemeinden aus, die im Bereich des Sonnenstroms als besondere Vorreiter gelten. "Wir sind mit 1.741 Photovoltaikanlagen und einer installierten Leistung von 17,8 Megawatt an der Spitze unseres Bundeslandes", zeigt sich LAbg. Bgm. Anton Kasser stolz. Dazu beigetragen hat unter anderem die gemeinsam organisierte Ausschreibung von Photovotaikmodulen durch den Umweltverband.

Hollenstein: 103 Kilowattstunden pro Einwohner Sonnenstrom

"Hollenstein hat mehr zu bieten, als Klimafreundlichkeit", gibt sich der neue Bürgermeister Manfred Gruber selbstbewusst. Dennoch sind Wasserkraft und Solarzellen zwei wesentliche Pfeiler der Energiepolitik. "Wir erzeugen mit unseren öffentlichen und privaten Wasserkraft- und Photovoltaikanlagen ungefähr 85 Prozent unseres Stromverbrauchs selbst", so Gruber. Pro Einwohner - 1.732 Einwohner hat ganz Hollenstein - werden 103 Kilowattstunden nur durch die acht Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden erzeugt. Damit ist Hollenstein in Amstetten Spitzenreiter und zurecht Erster im Wettbewerb. "Der Energietrendpreis steht bei uns im Gemeindeamt und wird demnächst auch ausgestellt", freut sich der 47-Jährige.

Während die Hauptschule und der Bauhof bereits auf Niedrigenergiestandard saniert, der Kindergarten neu gebaut oder die Straßenbeleuchtung umgerüstet wurde, steht das große Projekt der Sanierung des Rathauses noch an. Eine besondere Herausforderung wird es, das denkmalgeschützte historische Gebäude klimafit zu machen.

Gruber ist sich sicher, dass die ambitionierte Umsetzung der Klimapolitik in der Gemeinde auch Auswirkungen auf die Bürger hat: "Wir haben zehn bis 15 private Wasserkraftwerke und es werden noch weitere dazu kommen. Auch in puncto Sonnenstrom haben die öffentlichen Sonnenkraftwerke sicher einiges zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung beigetragen."

Ardagger: Alle öffentlichen Gebäude klimafreundlich saniert

Die 3.400-Einwohner-Gemeinde Ardagger ist mit 62 Kilowattstunden erzeugtem Strom pro Einwohner auf Platz zwei und damit ebenso vorbildhaft für andere Gemeinden. Hier hat man in den letzten zehn Jahren zahlreiche klimafreundliche Projekte umgesetzt. Einerseits wurden alle öffentlichen Gebäude, sprich alle Kindergärten, Schulen, Mehrzweckobjekte entweder bestmöglich saniert oder auf Niedrigenergiebasis neu gebaut. Im vergangenen Jahr wurde noch das Gemeindeamt saniert und die Heizung ausgetauscht. Damit schaffte man den Umstieg von der fossilen Elektroheizung auf eine Hackgutheizung, die zentral auch das Haus für das betreute Wohnen und Privathaushalte versorgt.

"Die Vorbildwirkung der Gemeinde macht sich aber nicht nur durch den Erhalt des Preises sichtbar, sondern zeigt sich auch dadurch, dass viele Privathaushalt-Besitzer bereits umdenken und ihr Eigenheim sanieren bzw. sich eine Photovoltaikanlage leisten", so Ardaggers Ortschef Johannes Pressl. Bis dato wurden über 77 Photovoltaik-Anlagen in Ardagger auf privaten Hausdächern errichtet, die mit einer Gesamtleistung von 800 Kilowattpeak über 150 Haushalte versorgen könnten.

Fotocredit: ZVG

20.06.2013