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Soll die Abfallwirtschaft von der öffentlichen Hand oder von privaten Unternehmen organisiert werden? Wie gerne trennen und sammeln die Menschen Müll? Eine aktuelle Studie gibt Antworten.
Wie stehen die Österreicher/innen zur Abfallentsorgung? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer aktuellen Repräsentativ-Studie des Gallup Instituts im Auftrag der ARGE Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV). Im Beisein von Vertretern des Österreichischen Gemeindebundes, des Österreichischen Städtebundes, von Greenpeace und der Wirtschaft wurde die Studie im Rahmen einer Pressekonferenz am 6. Juni 2012 vorgestellt.
Laut dieser Studie trauen 78 Prozent der Österreicher den öffentlichen Abfallwirtschaftsorganisationen eine gut funktionierende, verantwortungsvolle und umweltfreundliche Abfallentsorgung und Wertstoffsammlung zu, nur 15 Prozent den privaten Anbietern. Eine klare Mehrheit votiert auch gegen die Privatisierung der öffentlichen Abfallentsorgung. Der Bundesobmann der ARGE österreichische Abfallwirtschaftsverbände, Bürgermeister Ing. Josef Moser, der die Initiative Verantwortungsvolles Werkstoffmanagement (VWM) gestartet hat, freut sich über das ausgesprochene Vertrauen: "Wir sehen die Studienergebnisse als klaren Auftrag, weiterhin in Österreich eine seriöse und nachhaltige Daseinsvorsorge zu betreiben. Es geht um einen starken Standort Österreich und die Zukunft unserer Kinder."
Wenn es um die spontanen Assoziationen zu Abfallentsorgung und Wertstoffsammlung geht, so fallen die Antworten erfreulich aus: An erster Stelle stehen mit 39 Prozent Mülltrennen und Recycling, erst an zweiter Stelle mit 28 Prozent die "normale" Müllentsorgung. Auch bei den übrigen Assoziationen häufen sich Begriffe wie Mülltrennung und Umweltschutz-Aufgaben. "Mülltrennen ist den Österreichern wichtiger als entsorgen", interpretiert Dr. Johann Mayr, Bundeskoordinator der ARGE Abfallwirtschaft dieses Ergebnis.
Abfallentsorgung und Wertstoffsammlung ist öffentlich
Ganze 62 Prozent der Österreicher verbinden ihre Gemeinde-Müllabfuhr oder ihre öffentliche Orts-Organisation mit Abfallentsorgung und Wertstoffsammlung. Nach den Leistungen von Abfall-/Wertstoffsammel-Organisationen befragt, denken 74 Prozent an die "normale" Müllentsorgung wie Mülltonnen-Entleerung, 64 Prozent an Mülltrennungs- und Recycling-Maßnahmen und 26 Prozent an Reinigungs- und Umweltarbeiten.
Anlass zur Zufriedenheit gibt auch die Bewertung der persönlichen Abfallentsorgungs- und Müllsituation: Ganze 85 Prozent vergaben hier die Note eins oder zwei. Bei der Frage nach den einzelnen Entsorgungs- und Sammelleistungen ergab die Studie neben generell guter (Schul-) Noten für alle Einzelleistungen (zwischen 1,5 und 2,2) ein differenziertes Bild: Während die Zufriedenheit mit den Leistungen bezüglich Altpapier (höchste Zufriedenheit), Restmüll, Altglas und Kunststoff zwischen den Noten 1,57 und 1,79 liegt, liegt sie bei Metall, Problemstoffen, Sperrmüll und Aufklärung über Abfallvermeidung/Mülltrennung zwischen 2,02 und 2,20. Dr. Mayr zu diesem Ergebnis: "Auch, wenn die Noten generell sehr positiv zu sehen sind, sehen wir doch, wo wir noch Verbesserungspotential haben."
Wenig überrascht zeigte sich Gemeindebund-Generalsekretär Walter Leiss über dieses Ergebnis: "Die Gallup-Umfrage bestätigt in eindrucksvoller Weise die Wertschätzung der Bevölkerung für die Leistungen, die von den Gemeinden und der öffentlichen Abfallwirtschaft tagtäglich erbracht werden, ohne groß darüber zu reden. Die Gemeinden haben mit der Schaffung von Abwasser- und Abfallwirtschaftsverbänden schlanke und effiziente Verwaltungsstrukturen geschaffen, lange bevor das Schlagwort von interkommunaler, gemeindeübergreifender Zusammenarbeit als Mittel einer Verwaltungsreform überhaupt im Gespräch war."
Drei Forderungen an die Regierung
Bürgermeister Moser leitet aus den Ergebnissen folgende Forderung an die Regierung und alle politisch Verantwortlichen ab:
"Wir laden recht herzlich die zuständigen Politiker, Beamten, Manager und Experten dazu ein, bei der von uns geplanten Erstellung eines "VWM-Grünbuchs", welches Evaluierungen, Erkenntnisse, Daten und Leitlinien für ein verantwortungsvolles Wertstoffmanagement zusammenfassen soll, mitzuwirken, denn die Österreicher stehen mit ihrer Meinung hinter uns", so Moser.
10.06.2012
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